Projekt Mauswiesel 2025
Yea! Zusammen mit dem WWF und über 30 Helfer haben wir fünf Wieselburgen aus Stein und Holz gebaut. Details im Zeitungsbericht unten:
Bild Quelle: gezeichnet von Gabriela Freudig
Ein Asthaufen kann mehr als unordentlich aussehen
WWF und Wandel in Thal schaffen Lebensraum für das Mauswiesel – und viele andere Tiere
Asthaufen, Steine, Laub – was für manche nach Unordnung aussieht, ist für andere ein wahres Naturparadies.
Am Freitag, dem 26. April, haben über 30 begeisterte Freiwillige gemeinsam mit dem WWF Ostschweiz und dem Permakulturprojekt Wandel in Thal sogenannte „Wieselburgen“ gebaut – sichere Rückzugsorte für das Mauswiesel und viele weitere Wildtiere.
Mit Schubkarren voller Äste, Steine und viel guter Laune machten sich die Helferinnen und Helfer an die Arbeit. Unter Anleitung einer Fachfrau entstanden mehrere sorgfältig aufgeschichtete Ast- und Steinhaufen, die für das Mauswiesel ideale Verstecke bieten. „Das Mauswiesel braucht solche Unterschlupfe, um sich vor Feinden zu schützen und Junge grosszuziehen“, erklärte WWF-Projektleiterin Lea Karrer.
So ein Asthaufen ist ein richtiges Mini-Ökosystem. Er bietet nicht nur dem Mauswiesel Schutz, sondern auch anderen heimischen Tieren wie Erdkröten, Igeln, Eidechsen, Molche, Käfern, Vögel und Spinnen.
Besonders in aufgeräumten Landschaften werden solche natürlichen Verstecke immer seltener – darum ist ihre gezielte Anlage ein wertvoller Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt.
Im Permakulturgarten von Wandel in Thal sind diese Wieselburgen mehr als reine Tierhilfe – sie sind Ausdruck eines harmonischen Miteinanders mit der Natur. Ganz im Sinne der Permakultur, wo natürliche Kreisläufe geschlossen werden. So kann sich das System Natur selber regulieren und wir als Mensch ein Teil dessen sein.
Das Mauswiesel, klein aber oho, ist ein unermüdlicher Mäusejäger und trägt so ganz nebenbei zur natürlichen Schädlingsregulierung bei. Es ist das kleinste Raubtier Europas, das kleinste Säugeraubtier der Welt und ein wahrer Mäusejäger – bis zu 100 Nager pro Woche vertilgt es!
Damit ist es nicht nur ein faszinierender Waldbewohner, sondern auch ein echter Verbündeter für naturfreundliche Landwirtschaft.
Julia Gmünder vom Projekt Wandel in Thal freute sich sichtlich über die gelungene Zusammenarbeit: „Es ist wunderschön zu sehen, wie viele Menschen bereit sind, sich für die Natur einzusetzen. Und es ist erstaunlich, wie viel Leben sich in und um so einen Haufen aus Ästen und Steinen ansiedelt.“
Neben dem Bau der Asthaufen konnten die Helferinnen und Helfer auch einen Einblick in das Permakulturkonzept von Wandel in Thal gewinnen: Gemüsebeete, Naschwald, Retensionsbecken und wilde Ecken – alles wird so gestaltet, dass Mensch, Tier und Pflanze gleichermassen profitieren.
Am Ende des Tages waren nicht nur die Wieselburgen fertig, sondern auch viele glückliche Gesichter zu sehen. „Ich dachte, ich komme einfach zum Helfen – und dann habe ich ein ganzes Ökosystem kennengelernt!“, lachte ein Teilnehmer.
Wer Lust hat mit zu gärtnern oder einfach mal mit anzupacken, ist bei Wandel in Thal jederzeit herzlich willkommen.
Instagram @wandel_Thal
Biologie
Mauswiesel sind die weltweit kleinsten Raubtiere (Karnivoren) überhaupt. In Europa sind zwei Wieselarten heimisch, die eine davon mit zwei Unterarten: Das Hermelin (Mustela erminea, Grosses Wiesel, Hermine, Ermellino, Stoat) und das Mauswiesel (Mustela nivalis, Kleines Wiesel, Belette, Donnola, Weasel). Letzteres mit der europäisch weit verbreiteten Unterart „Mauswiesel“ (M. n. vulgaris) und dem im Alpenraum heimischen „Zwergwiesel“ (M. n. nivalis). Charakteristisch für alle Wiesel ist ihre lang gestreckte Körperform – eine Anpassung an die Mäusejagd. Sie haben eines der grössten Fortpflanzungspotenziale der Raubtiere. Zur Gattung „Mustela“ gehört auch der Iltis (Mustela putorius, Putois, Puzzola, Polecat). Weltweit gibt es noch etliche weitere Wieselarten, vor allem in Zentralasien und in Amerika. Die beiden einheimischen Wieselarten unterscheiden sich vor allem in Grösse, Fortpflanzung und Spezialisierung bei der Nahrung. Dynamik prägt das Geschehen in der Population beider Wieselarten: Im zeitlichen Verlauf folgen die Dichten den Schwankungen im Wühlmausangebot.
Situation
Das Mauswiesel wird in der Schweiz auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten aufgeführt. Auch das Hermelin konnte in den letzten Jahrzehnten immer seltener beobachtet werden, wie viele Personen einheitlich berichten. Verlässliche Daten fehlen aber vielerorts
Quelle: WIN Wieselnetz, Schweiz